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Als die Sonne unterging und die Schatten der Bäume die Wiesen bedeckten, begann das Schnuffelchen sich auf den Heimweg zu machen. Es fand den Weg, der zum Schloß führte. Als es ihm eine Weile gefolgt war, machte der Weg eine Biegung. "Komisch, da ging es doch immer gerade aus..." dachte das Schnuffelchen. Es wurde stutzig und sah sich um. Nun war es nicht mehr so sicher, ob die Richtung stimmte. Es beschloß, auf einen Hügel zu klettern, um Ausschau zu halten. Doch als es die Hügelspitze endlich erreicht hatte, sah es keine weite Landschaft oder das Schloß, sondern einen weiteren Hügel, der dahinter lag. Hier war es noch nie zuvor gewesen, da war sich das Schnuffelchen ganz sicher!

Das Schnuffelchen wurde unruhig. Die Sonne war untergegangen, es wurde kühl, die Blümchen hatten die Köpfchen auf ihre Blätter gelegt und schnarchten leise. Das Schnuffelchen war ganz allein. Eine Träne kullerte ihm über das Gesicht. Es schniefte und setzte sich ins Gras. "Schlapp schlapp... Bettchen... Kuscheln..." So viele Dinge fielen dem Schnuffelchen jetzt ein, die es haben könnte, wenn es jetzt im Schloß wäre.

Langsam und ziellos rutsche es den Hügel hinunter und ging auf dem Weg weiter, der in den Wald führte. Dort war es schon richtig dunkel. Bald konnte das Schnuffelchen nicht mehr sehen, wo der Weg war. Da verließ ihn der letzte Mut. Es setzte sich unter einen kleinen Baum und fing bitterlich an zu weinen. Sein ganzes Fell wurde naß und es schniefte und schluchzte, so laut es konnte. Niemand würde es hören. Niemand würde es finden. Die ganze lange, kalte Nacht würde es hier sitzen bleiben und warten müssen. Und zuhause im Schloß würde die Prinzessin nach ihm suchen. Bei dem Gedanken an die verzweifelte Prinzessin wurde das Schnuffelchen noch viel trauriger. Es machte sich große Vorwürfe. Das hatte es alles nicht gewollt.